Rückschau auf das Kinoevent „Der Junge muss an die frische Luft“
Ca. 90 interessierte Gäste aus Verwaltung, Institutionen und Bonner Unternehmen sind der Einladung des Familienkreis e.V. am Mittwochabend, dem 07.10., ins Rex-Kino nachgekommen. Aufgrund der Abstandsregeln war das Kino somit voll besetzt.
Das ganze Team hat mit angefasst – durch Corona musste viel beachtet werden. Nachdem die ersten Gäste dann angekommen waren, ließ die Anspannung langsam nach und dann war es vor allem schön, intensiv, emotional und herzlich. Nach der Begrüßung durch Geschäftsführerin Anja Henkel gab es ein digitales Grußwort der Regisseurin Caroline Link, die coronabedingt nicht persönlich kommen konnte. In einem Wechselbad zwischen Komik und Tragik ließ besonders der Film „Der Junge muss an die frische Luft“ dann kein Auge trocken. Im Film geht es um die Kindheitsgeschichte von Hape Kerkelink, der mit einer depressiven Mutter aufwuchs. Die für Hape „lebensrettende“ Oma Berta wird großartig gespielt von Ursula Werner, die extra für die Veranstaltung gekommen ist. Die Schnittstelle zu Huckepack sieht Frau Werner darin, dass wichtige Bezugspersonen für Kinder „unglaublich wertvoll sind, um in den Momenten zu entlasten, in denen die Seele brennt“.
Frederike Hartje, die Huckepack-Projektleiterin, berichtet über die Erfahrungen nach einem Jahr mit Huckepack: „Natürlich gibt es auch Herausforderungen, aber mein Herz geht auf, wenn eine Patin in der Reflexion mit leuchtenden Augen vom letzten Treffen erzählt, berichtet, dass das Patenkind gar nicht gehen wollte.“
Wir danken allen Gästen, dem Rex-Kino, unserem Vorbereitungs-Team und der DLS Vollkornbäckerei, die für die Veranstaltung Laugenstangen als Spende bereit gestellt hat.
Weitere Informationen in unserer Pressemitteilung.
Das sagen unsere Förderer und Förderinnen:
„Kinder geraten häufig aus dem Blick, wenn es um die psychische Erkrankung eines Elternteils geht. Dabei ist es wichtig, Kinder frühzeitig im Umgang mit der Erkrankung ihrer Eltern und in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken. Ich bin begeistert davon, wie „Huckepack“ nicht nur einen kreativen Weg gefunden hat, die Kinder durch Paten zu begleiten, sondern auch die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.“
Frau Prof. Hilger – RheinEnergieStiftung Familie
„Ich durfte den Film an diesem Abend zum zweiten Mal sehen und er hat mich nun sogar noch mehr berührt als beim ersten Mal. Die unterschiedlichen Formen von Resilienz sind sicher eines der großen Themen des Films aber auch der Arbeit des Huckepack-Projektes: Humor, familiärer Zusammenhalt oder ein offenes Gespräch können Leben und Familien retten. Als Mitarbeiter der Kämpgen-Stiftung in Köln freue ich mich, Sie in Ihrer so wichtigen begleitenden aber auch präventiven Arbeit unterstützen zu können. Im Namen der Stiftung danke ich Ihnen für Ihr Engagement und wünsche ich Ihnen alles Gute für die kommenden Jahre.“
Johannes Jörg – Kämpgen-Stiftung
Fotogalerie vom Abend
Kinovorführung “ Der Junge muss an die frische Luft“ im Rex-Kino am 07.10.2020
Familienkreis zeigt den Film „Der Junge muss an die frische Luft“ im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit und präsentiert sein Patenprojekt „Huckepack“ für Kinder psychisch erkrankter Eltern. Ursula Werner, die die lebensrettende Oma Berta gespielt hat, unterstützt die Veranstaltung.
Etwa 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche sind von psychischen Erkrankungen ihrer Eltern betroffen. Die elterliche Erkrankung wirkt sich auf die gesamte Familie aus und stellt Kinder oftmals vor Herausforderungen. Betroffene Kinder sind in besonderem Maße gefährdet, selbst psychisch zu erkranken oder Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln.
Welche Auswirkungen die psychische Erkrankung eines Elternteils Kinder haben kann, zeigt der Film „Der Junge muss an die frische Luft“. Dies ist die Kindheitsgeschichte von Hape Kerkeling, welcher mit einer depressiven Mutter und einem häufig abwesenden Vater aufwuchs. Hapes Großeltern, insbesondere seine Oma Berta, waren als Bezugspersonen lebensrettend für den jungen Hape. Schauspielerin Ursula Werner, die im Film die Oma Berta gespielt hat und für diese Rolle 2019 den deutschen Schauspielpreis bekommen hat, ist der Film und das Thema sehr wichtig und sie reist extra aus Berlin für die Familienkreis-Veranstaltung an. Die preisgekrönte Regisseurin Caroline Link hat ein Grußwort geschickt: „In vielen Gespräche mit Hape Kerkelink und durch die Lektüre seines Buches habe ich gelernt, wie wichtig es ist, wenn ein Kind, das in einer belasteten Situation aufwächst, einen Menschen an seiner Seite weiß, der ihm Stabilität und Kontinuität geben kann und ihn oder sie auf seinem Weg im Alltag unterstützt. Deswegen unterstütze ich das Projekt Huckepack von ganzem Herzen.“
Ca. 90 interessierte Gäste aus Verwaltung, Institutionen und Bonner Unternehmen sind der Einladung des Familienkreis e.V. am Mittwochabend, dem 07.10., ins Rex-Kino nachgekommen. Aufgrund der Abstandsregeln war das Kino somit voll besetzt.
Der Verein will mit der Veranstaltung im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit für das Thema „Kinder psychisch erkrankter Eltern“ sensibilisieren. Mit dem Familienkreis-Patenprojekt „Huckepack“ soll Kindern von psychisch erkrankten Eltern geholfen werden. Ehrenamtliche Patinnen und Paten verbringen wöchentlich unbeschwerte Freizeitmomente mit den Kindern und werden Bezugs- und Vertrauensperson. Damit werden Kinder in ihrer eigenen gesunden Entwicklung gefördert und in ihrer Resilienz, was eine innere Widerstandskraft in schwierigen Lebensphasen beschreibt, gestärkt. Das gesamte Familiensystem wird entlastet und die Kinder können neue Bindungserfahrungen machen.
An einer Patenschaft interessierte Menschen werden nach einem intensiven Vorgespräch vom Familienkreis geschult und in ihrer Tätigkeit von einem multiprofessionellen Team aus Pädagogen und Psychologen begleitet. Bisher stehen 10 Ehrenamtliche als Huckepack-Patinnen zur Verfügung. Projektleiterin Frederike Hartje: „Das sind Menschen mit dem Herz am rechten Fleck, die auch längerfristig für ein Kind Verantwortung übernehmen möchten. Das Auswahlverfahren ist ein sensibler Prozess. Es muss passen, v.a. in der Grundhaltung, die von Offenheit, Wertschätzung und Respekt geprägt ist, damit Ehrenamtliche und Hauptamtliche Hand in Hand arbeiten können.“
Betroffene Familien können sich direkt beim Familienkreis melden und werden von Fachkräften beraten und ebenfalls ganz individuell durch den Vermittlungsprozess geleitet und begleitet.
Das Projekt wird seit Juni 2019 von der Aktion Mensch, der RheinEnergie Stiftung Familie, der Kämpgen Stiftung, der Software AG Stiftung und der Stiftung Tapfere Kinder gefördert und ist auf drei Jahre befristet. Ziel ist eine langfristige Verstetigung, damit die Strukturen und das wichtige Angebote erhalten bleiben können.
Dass der Bedarf groß ist, zeigt sich darin, dass sich bereits über 30 Eltern mit einer psychischen Erkrankung gemeldet haben. Drei Patenschaften konnten erfolgreich vermittelt werden. Damit diese auch wirklich langfristig angelegt sind, erfolgt der Vermittlungsprozess in mehreren Schritten und ist von daher recht zeitaufwendig. Wichtig ist, alle Familienangehörigen einzubeziehen und zu beteiligen und immer wieder zu überprüfen, ob es für alle passt.
Interessierte Ehrenamtliche und Familien können sich beim Familienkreis melden unter 0228 18464204 oder huckepack@familienkreis-bonn.de.
Hier finden Sie die Pressemeldung.
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